Ein Aufzug geht in die Luft - Wiener Aufzug Museum
22162
post-template-default,single,single-post,postid-22162,single-format-standard,ajax_fade,page_not_loaded,,select-child-theme-ver-1.0.0,select-theme-ver-3.4,vertical_menu_enabled,paspartu_enabled,wpb-js-composer js-comp-ver-4.12.1,vc_responsive

Ein Aufzug geht in die Luft

Wir sind auf der Zielgerade!

Alles in den letzten zwei Monaten arbeitete auf diesen einen Moment hin.
Hirnschmalz und Bauingenieur Know How flossen ein um diese Maschine nach 113 Jahren über den Dächern Wiens auf den Boden zurückzuholen.
Über 200 Arbeitsstunden.
Ein Stück Aufzugtechnik Geschichte geht in die Luft.
Maschinenraum

 

Noch vor einem halben Jahr war mir (Christian Tauss) und meinem kompetenten Mitstreiter (Franz Jiskra) das ausmaß, welches dieses Projekt annehmen sollte kaum bewusst.
Erst die schrittweise Berechnung der Gewichtsmassen machte uns klar, ein Abtransport über das Treppenhaus ist unmöglich. Varianten zum herablassen über den alten Aufzugschacht wurden in Erwägung gezogen, jedoch bald wieder verworfen.

Vorbereitung-für-Kran
Dies alles hätte zur kontrollierten Zerstörung eines Kulturgutes geführt. Ein Antrieb welche in all seinen Teilen so komplett, und in seiner Substanz so tadellos erhalten geblieben ist, musste ein neues Kapitel im Wirken des Wiener Aufzug Museums aufschlagen

Die Idee einer Bergung durch das Dach wurde geboren.
Die bestehende Bausubstanz wurde von verschiedensten Fachleuten untersucht, und es kristallisierte sich die Bergung durch ein Stück geöffnetes Flachdach heraus.
Gleichzeitig war die Bewertung der Situation durch namhafte Krananbieter einzuholen.
Der nächste Planungsschritt befasste sich mit dem Transport der aus Guss gefertigten Aufzug Teile.
Guss weist hier einen riesigen Nachteil gegenüber heutigen Materialien auf.
Es ist sehr spröde, und darb nur in bestimmte Richtungen auf Zug- oder Druck belastet werden.Firmenschild-Freissler
Es war also nicht möglich hier einfach einen Gurt durchzuschlingen und anzuheben.
Dies hätte die komplette Arbeit von Monaten in einer Sekunde ruiniert.
Bautischler Handwerk war von unserer Seite also gefragt.

Ein provisorische Hebevorrichtung wurde im Triebwerksraum angefertigt, um unterhalb des über eine Tonne wiegenden Hauptabriebs Einheit, einen sogenannten Hebetisch zu konstruieren.
Sicher war damit nun ein sicheres anheben ohne Schäden an der Maschine.Anfertigung-Hebetisch

Ebenfalls der Motor, welcher ebenfalls gut eine halbe Tonne auf die Waage bringt wurde nahezu liebevoll in eine Holzkisten artige Schutzhülle eingebracht, um die empfindlichen elektrotechnischen Teile nicht zu beschädigen.

Nun steht alles bereit und wartet auf darauf geborgen zu werden. Wir sind schon gespannt, wenn sich ein Schatz in die Lüfte erheben wird.