Ein Aufzug zur Freundschaft - Wiener Aufzug Museum
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Ein Aufzug zur Freundschaft

Gemeinsam stehen wir in der Schachtgrube eines Aufzuges.
„Ich freue mich das ich Dir nun auch mal wieder helfen kann!
Ohne Dich währen die Lifte vom Wiener Aufzug Museum heute nur am Schrott zu finden!“

 

Veso_und_ich

Veso_und_ich

 

Das Leben hält so oft wunder und unglaubliches parat.
Ein Ereignis welches ziemlich genau in diese Kategorie fällt ist mein Zusammentreffen mit Veso Skoric, Chef der Firme Skoric Aufzüge KEG.

 

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Wie es dazu kam?

 

Im Rahmen meiner Elektriker Tätigkeit war ich bei einem Dachbodenausbau am Werk. Eine große Sache, denn auch der gesamte Triebwerksraum eines Aufzuges musste dabei verlegt werden.

Interessiert war ich auch damals schon, aber Aufzug hatte ich zu der Zeit noch nie einen ausgebaut. Vor der offenen Triebwerksraumtüre, kam ich mit Veso und seinem Helfer Niko ins Reden. 
Da ich zu dieser Zeit (noch erfolglos) versuchte an eine Holzliftkabine zu kommen, erkundigte ich mich, ob bei Ihnen ein Umbau eines alten Aufzuges anstehte?
Leider nicht, aber Veso war meiner „Aufzugliebhaberei“ sehr zugetan und bot mir an seine Augen und Ohren offen zu halten, und im Zweifelsfall selbst zu helfen. 

 

Vesos Geschichte

 

Veso Skoric ist ein Monteur vom alten Schlag. Er arbeitet mit Liebe zur Sache und es freut Ihn wenn er gute Arbeit machen kann. Vor allem, er hat ein Ohr für Menschen.
Ursprünglich als Fleischer im ehemaligen Jugoslawien ausgebildet verschlug es ihn Anfang der 80er Jahre zu seinem Bruder nach Wien.

 

Einer seiner Brüder arbeitete bereits in der Aufzugbranche bei einem kleinen Familienbetrieb wo er auch als Helfer anfing. Als sportlicher Fußballer war es ihm wichtiger fit zu bleiben, als beim täglichen Baustellenbier mitzutrinken, und hat deshalb schnell und viel Erfahrung gesammelt, wenn er im Hintergrund Schienen und Kabinen montiert hat. 
Als Monteur, und durch seine gewissenhafte Arbeitsweise bekam er immer mehr Verantwortung übertragen, und quasi zum neuen Sohn vom Chef. 
Die Firma wurde in den 90ern schließlich von der Firma Otis aufgekauft samt Veso.
Von da an arbeitete er unter dem Namen der Firma Otis Aufzüge.
Allerdings war es für ihn nicht mehr das selbe, da ihm die familiäre Atmosphäre fehlte.
Er entschloss sich seinen eigenen Weg zu gehen und gründete seine eigene Firma.
Die Skoric Aufzüge KEG.

 

Das_Team_Skoric_anno_2011

Das_Team_Skoric_anno_2011

 

Die Liebe zum Detail

 

2011 bot er mir an Ihn bei einer Baustellen zu besuchen. Er war gerade mit einer Stilsanierung beschäftigt und wollte es mir zeigen. 

Es war ein wunderschönes Gebäude gleich beim Bahnhof Wien Mitte.

 

Mit Liebe zum Detail wurde hier gearbeitet um möglichst viel von der alten  architektonischen Substanz des Aufzuges zu erhalten.
Die alten Schilder im Triebwerksraum sind heute noch da und die originalen Drucktaster in der Kabine wurden auch adaptiert. 

 

Original_Drucktasten_als_Dekoration

Original_Drucktasten_als_Dekoration

 

Der Anfang

 

Durch das erste Angebot eine Aufzugkabine aus einem Haus retten zu dürfen, kam ich dann das erste mal auf Veso’s Hilfe zurück.

Schließlich hatte ich ja keine Ahnung wie man so eine Kabine fachgerecht zerlegt ohne etwas zu beschädigen. Veso kam mich zu unterstützen und bürgte noch dazu mit seiner Firma für den Ausbau.

 

Von_Veso_lernte_ich_das_Aufzugs_Handwerk

Von_Veso_lernte_ich_das_Aufzugs_Handwerk

 

Dadurch wurde die Idee geboren welche es in Zukunft ermöglichen sollte ganze Aufzugsanlagen museumsgerecht und schonend ausbauen zu können.

 

Dort wo alte Aufzüge neuen weichen mussten bot ich an, die Demontage auf Kosten des Wiener Aufzug Museums durchführen zu lassen.
Dieses Konzept bewährte sich, da es für jeden Vorteile brachte.

 

Wir konnten sorgfältig und schonend demontieren, und die Hausbesitzer sparten sich den Ausbau.
Eine Win Win Situation wie es so schön heisst.

 

Die_Profis_am_Werk

Die_Profis_am_Werk

 

Von da an wuchs die Anzahl der geretteten Aufzüge genauso wie die Freundschaft mit Veso.
Immer wieder mal traf man sich auf einen Kaffee. Wann immer ich Hilfe brauchte war er zur Stelle und auch umgekehrt.
Sein Wissen über Aufzüge gab er dabei Stück für Stück an mich weiter. Ein unbezahlbarer Schatz!

 

Mittlerweile kenne ich seine Familie, so wie er auch meine. 

 

„Es freut mich das jemand diese Arbeit so schätzt wie ich“ sagt Veso immer wenn wir mal wieder gemeinsam im Liftschacht stehen.

„Ich mich auch Veso! Ich mich auch!“ erwidere ich während ich ihm auf die Schulter klopfe!

 

Danke Veso!